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Man mag in diesem Bild das Diesseits und Jenseits erkennen, Lebensspuren, Wege, die verschlungen sind, die das Geheimnis des Lebens erhellen. Licht und Schatten eines Lebens, Leben und Sterben, das Leuchten eines Lebens, unsere Erinnerungen an einen Menschen nach seinem Tod, und damit sein Fortleben in uns.
Ein inneres Leuchten vermittelt auch das Bild "Kerizoc" um den Ginster in der Bretagne. Es ist empfundenes Gelb, die Kraft einer Pflanze, die den Stürmen der Bretagne trotzt.
Vor der Treppe das Diptychon "Atmen im Traumzeitblau". Sehr lebendig erzählt Ute Lehnert malerisch von der Bretagne, ihren Mythen und Märchen, um eine versunkene Stadt beispielsweise.
Ein ganz wesentliches Thema unseres Lebens findet sich in dem Bild: "Auf der Suche nach geschütztem Raum". Symbolisiert durch ein inneres Bildfeld. Viele von uns kennen das Gefangensein im Leben, sei es beruflich oder persönlich in Beziehungen, einer Ehe, in vermeintlichen Sicherheiten, die den eigenen, uns gemäßen Weg nicht selten gefährden. Wenn wir Glück haben, gelingt es, uns einen geschützten Raum im Leben mit seinen unvermeidlichen Obligationen zu schaffen.
Im oberen Raum Bilder mit dem Titel: "Im Zeitraster".
Auch sie sind Sinnbilder für geschützte Räume. Raster, Chiffren, eingeschobene Räume, herausgegriffene, 'lichte' Momente des Lebens, die das Dunkel in gleißendem Licht erhellen.
Wie so oft in den Bildern von Ute Lehnert:
ein scheinbarer Farbgleichklang, in dem sich ein vielschichtiges Bildleben auftut. Es sind 'bewegte' Bilder.
Verschiedene Aspekte, z.B. die Wärme eines Abendrots, eine Lichtung, imaginäre Räume, die gläserne Atmosphäre eines scheinbar durchsichtigen Blauraums, der poetische Titel: "Mein kleiner Mond im Wasserglas". Darunter auch das Bild, das auf der Einladungskarte reproduziert ist, leuchtendes Gelb und die Wärme von Rot.
Drei quadratische Bilder: "Im Atem der Zeit".
Es ist wiederum die Hinwendung an den Kosmos, die kosmische Bewegung, Spiralnebel, Eruptionen mag man darin sehen, eine Bewegung, die innehält.
Es stellt sich das Gefühl ein, dass, wenn man von dem Bild wegschaute, sich diese kosmischen Wirbel weiter bewegten.
Man denke an die frühen Bilder, die Mandalas von Ute Lehnert, die von Ruhe getragen sind. Hier zieht Bewegung in diese alten Formen ein. Die Themen Kreis, Spirale, Mandala sind wieder aufgegriffen.
Diese künstlerischen Themen finden mit der Veränderung eines Lebens einen anderen Bild-Ausdruck.
Es sind Bilder, die nachhaltig wirken und uns in ihr Inneres, ihre 'Seele' hineinziehen.
Keine noch so treffenden Worte ersetzen Ihre eigenen Erkundungsreise in den Bildern.
"Ich gucke mich in die Bilder hinein", sagt Ute. Das wünsche ich auch Ihnen, dass Sie mit den Farben, den Zeichen und den Strömungen in die Tiefe der Bilder reisen.
Monika Bugs
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