Galerie Neuheisel: "Zwischentöne" vom 28.11.13 - 11.01.14
Für die Künstlerin Ute Lehnert bedeutet Malerei nicht nur eine Endlosreise durch die Welt der Farben, Helligkeiten und Strukturen, sondern vor allem auch die schichtweise Annäherung an eine Vielzahl eigener Gedanken- und Besinnungsorte.
Hier trifft sie auf unbegrenzte Zeitzonen, in denen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unmerklich miteinander verschmelzen. Ihr gesamtes Werk verknüpft sich mit dem Thema Natur und Kosmos – aus tiefer Verbundenheit und Bewusstsein um die natürlichen Kreisläufe.
Ute Lehnert wurde 1938 in Saarbrücken geboren und studierte von 1954 bis 1959 an der damaligen Werkkunstschule Saarbücken, Grundlehre bei Prof. Oskar Holweck und Grafik-Design bei Prof. Robert Sessler.
In den ersten Jahren nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst als Diplom Grafik-Designerin und bildete sich in diesen Jahren bereits autodidaktisch in Malerei weiter. Seit 1968 arbeitete sie ausschließlich als freischaffende bildende Künstlerin und stellte seither im In- und Ausland regelmäßig aus.
Studienreisen führten sie in viele europäische Länder, nach Asien, Russland und die Türkei. Die Bretagne wurde ihr am Ende ihrer Reisen durch jährliche mehrmonatige Aufenthalte zur Zweitheimat.
Ute Lehnert nennt ihre heutige Ausstellung „Zwischentöne“, gleichlautend mit dem Titel ihres jüngsten Schwarz-Weiß-Zyklus. Die hier zu sehende serielle Schwarz-Weiß-Malerei erscheint insofern als Novum innerhalb ihres Gesamtwerkes, wie sie frühere Experimente mit Schwarz und Weiß erstmalig wieder aufgreift und aus einem tief gewonnenen Malerei-Verständnis zu einem ganzheitlichen Experiment umsetzt.
„Zwischentöne“ offenbart uns eine sichtbare Energie aus Erinnerungen und Reflexionen, gebündelt zu atmosphärischen Landschaften und halbabstrakten Erscheinungsbildern. Ute Lehnerts Arbeiten beschreiben immer wieder auch das Wechselspiel von Verdichtung und Auflösung, während sie sich gleichzeitig um das Geheimnis eines geistigen, immateriellen Raumes zu bewegen scheinen.
Die Ausstellung „Zwischentöne“ offenbart sich dem Besucher als einzigartiger Klangteppich aus unterschiedlichen, feinstofflichen Hell-Dunkel-Verknüpfungen, die ihre Wurzeln in Ute Lehnerts malerischem Spiegelwerk aus Selbsterkenntnis und starker Liebe zur Natur, zu Mensch und Kreatur haben.
Doris Hinzen-Röhrig
Galerie Neuheisel: "Zwischentöne" - 28.11.13 - 11.01.14